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Wie isst die ARS?

Wie isst die ARS?

Am Mittwoch, den 04.10.2023 fand in der Aula der Adolf-Reichwein-Schule ein für die Schulgemeinde offener Abend rund um die Schulverpflegung statt.

Eingeladen hatte der Mensa-Kreis, bestehend aus Teilnehmer*innen der Eltern- und Schülerschaft, des Taunus-Menü-Service (TMS), Frau Mohr als Generalistin "Ganztag" sowie der Schulleitung. 

Für das Leibliche Wohl war durch die WPU-Kurse von Frau Trottmann und Herrn Weinhold, siehe Foto-Collage, bestens gesorgt.

Die Veranstaltung, so erklärte der Schulleiter, Herr Schulz, in seiner Begrüßungsrede, wäre als Dokumentations- und Informationsabend des Mensa-Kreises geplant. Man habe im Mensa-Kreis gemeinsam über Vereinbarkeiten von gesundem Essen und den Machbarkeiten seitens des Caterers TMS debattiert und habe hierzu auch eine große Umfrage unter Schüler*innen und Eltern ins Leben gerufen. Diese habe ein gutes Bild, ein valides Ergebnis zum Ist- und Soll-Stand der Schulverpflegung an der ARS ergeben.  

Frau Kuharic (Unser cleveres Esszimmer) berichtet zum Einstieg, dass die Kultusministerkonferenz bereits 2004 beschlossen habe, dass jedem Kind an einer Ganztagsschule ein gesundes und warmes Mittagessen zustünde. Das Projektnetzwerk bestünde aus der Hessischen Lehrkräfteakademie, der DGE Sektion Hessen sowie Coaches aus der Ernährungswissenschaft. Finanziell gefördert wird das Netzwerk durch die Bahn BKK. Die Projektkoordination obliegt dem Verein „Mehr Zeit für Kinder“. An der ARS befände sich das „Clevere Esszimmer“ aktuell im Coaching-Modus. Ziel sei die Erfüllung des DGE-Qualitätsstandards für die Schulverpflegung, wofür der Aufbau des Menskreises und die Überarbeitung des Speiseplans in Absprache mit dem Caterer wichtige Bausteine sein sollen. 

 Frau Mohr, Leiterin des Mensa-Kreises, stellte anschließend die Arbeit des Mensa-Kreises vor, der im letzten Schuljahr als Schwerpunkt die Vorstellung der Umfrageergebnisse zur Mittagsverpflegung an der ARS hatte. Frau Havel, Frau Holz und Herr Utterrodt - drei Elternteile des Mensa-Kreises - berichteten über eine seit vielen Jahren immer mal wieder aufkeimende Kritik an der Mittagsverpflegung, die aber in der Vergangenheit nie kanalisiert worden sei. Hier sahen sie nun aber die groß angelegte Umfrage, die im März 2023 durchgeführt wurde, mit ihrer großen Anzahl von Rückmeldungen als valide an. Wichtigste Umfrageergebnisse waren der Wunsch nach einem frei kombinierbaren Angebot, die als zu hoch empfundenen Preise (Menü und Snacks) und das fehlende Platzangebot in der ARS-Aula. 

 Die sich anschließende Gesprächsrunde, die von den Schülerinnen Anne Ringler und Luna Götte (beide 13b) moderiert wurde, widmete sich eingangs dem Thema „Was ist ein Lieblingsessen“ und was sind dessen Bedingungen (Jahreszeit, Frische, Gewürze, Ort…) für ein solches. Aus der Elternschaft formulierte Frau Holz die „Traumvorstellung“ für die Schulverpflegung als ein individuell zusammengestelltes Mittagessen, das in einer gemütlichen Atmosphäre mit Klassenkameradinnen eingenommen werden kann. Herr Utterodt konnte sich dieser Forderung anschließen, ergänzte sie aber mit dem Wunsch nach einer Nachhaltigkeit.

Aus der Schülerschaft wurde die Atmosphäre in der Aula (Mensa) als nicht erträglich dargestellt, obwohl die Lösung der entzerrten Essenzeiten an der ARS im Vergleich zu anderen Schulen des Kreises schon „clever“ gelöst worden sei. Das Schul-Essen solle Spaß und satt machen. Frau Weise als Ernährungsberaterin plädierte in einer Vision sogar für ein vollkommen kostenloses Essen für alle 1200 Schüler*innen, individuell zusammenstellbar in einem neuen großen Gebäude an der ARS.

Aus der Elternschaft wird kritisch angemerkt, dass in der Schulgemeinde kommuniziert worden sei, dass ältere Schüler*innen nicht in die Mensa gehen sollen, weil sonst das Essen nicht ausreichen würde. Für Herrn Schulz wäre ein gemeinsames Essen für alle Schüler*innen ein Wunschtraum, hierfür sieht er die Verantwortung bei der Politik. Diesem schloss sich Frau Hofmann vom TMS an und erzählte aber auch von dem aktuellen Fachkräftemangel und den Lautstärkebelastungen, denen ihre Mitarbeiter*innen täglich in den Mensen ausgesetzt sind. Auch sie nahm die Politik in die Verantwortung. So sei die ab 2026 von der Bundesregierung beabsichtigte Einführung von Ganztagsschulen mit Mittagsverpflegung mit den zur Verfügung gestellten Geldern schlicht nicht umsetzbar.

Frau Trottmann bereicherte die Diskussionsrunde mit einem kritischen Hinweis zum Kenntnisstand der meisten Schüler*innen zum gesunden Essen. Im WPU-Unterricht KOCHEN würden jährlich nur ca. 10% aller ARS-Schüler*innen unterrichtet, die alle mit wenig bis gar keinem Vorwissen in den Kurs kommen würden. 

Der aufkommenden Kritik zu einem angeblich unpassenden Angebot konterte Frau Hofmann (TMS) mit dem Hinweis, dass sich nur alle 5 Wochen der Speiseplan wiederholen würde und somit regelmäßig 75 unterschiedlich Essen angeboten werden würden. Das Fleisch, das TMS anbiete, würde aus einer alteingesessenen Familienschlachterei in Schwäbisch-Hall stammen und es würden regelmäßig Qualitätskontrollen stattfinden. Der Aspekt einer nachhaltigen Ernährung und die Frage nach der Herkunft von Lebensmitteln mit einem Schwerpunkt auf lokale Herkunft beflügelte zum Abschluss nochmals die Diskussion aller Teilnehmer*innen.

Frau Weise (Ernährungsberaterin „Mehr Zeit für Kinder“) beschloss die Diskussionsrunde mit der Aufforderung an die Anwesenden der Sitzung des nächsten Mensa-Kreises am 15.11.2023 beizuwohnen und sich dort einzubringen. Bevor die Veranstaltung endete, erhielten die Anwesenden die Möglichkeit an den Stellwänden Ideen, Anregungen und Wünsche für die Weiterarbeit zu hinterlassen. (M. Stanzel)