Zeitzeugen-Projekt
„…es ist etwas Besonderes und für uns ein Privileg, die Ereignisse und Schicksale aus der Zeit des Nationalsozialismus aus erster Hand zu erfahren“.
Mit diesen Worten beschreiben Zoe und Jule nach dem Besuch in Limburger Priesterseminar Anfang Oktober ihre Eindrücke von der Begegnung mit einem der fünf Zeitzeugen des Holocaust.
„Ich fand es sehr bewegend. Das gibt einfach einen besseren Einblick in diese Zeit… Man konnte sich viel mehr hineinversetzen in die Geschichte und besser verstehen“, meinte Klaudia im Anschluss. Engagiert und mit großer Betroffenheit folgten die Schüler den Beschreibungen und Berichten über den menschenverachtenden Umgang in den Konzentrationslagern und dem System der NS-Todesmaschinerie. Erstmals war auch eine digitale Zeitzeugenbegegnung möglich (nachvollziehbar unter https://fragnach.org).
Überrascht waren sie davon, dass es in dem Überlebenskampf auch Menschen gab, die einander halfen, das wenige Brot, das sie hatten, teilten, sogar ein Baby retteten oder vor den SS-Leuten versteckt wurden. So kam so mancher Schüler für sich zu dem Schluss: „Ich fand es toll, dass Sie sich die Zeit für uns genommen und uns Ihre bewegende Geschichte erzählt haben.“
Um die Schülerinnen und Schüler für diese Erfahrungen zu sensibilisieren, wurden sie von ihren Lehrern im Geschichts- und Religions- beziehungsweise Ethikunterricht inhaltlich so auf die Begegnung vorbereitet, dass sie die Erzählungen der Zeitzeugen geschichtlich einordnen konnten. Anschließend findet noch eine ausführliche Nacharbeit über die Zeit des Nationalsozialismus statt.
Initiiert wurde diese Veranstaltung von der Schulseelsorgerin der ARS, Dagmar Steinmetz, in Zusammenarbeit mit dem Bistum Limburg und dem Maximilian-Kolbe-Werk, das sich bereits seit 1978 für Begegnungen zwischen deutschen Jugendlichen und überwiegend polnischen Staatsangehörigen einsetzt, die während der Besatzung Polens durch NS-Deutschland verhaftet, verschleppt und festgehalten wurden und unter extremsten Bedingungen überlebt haben. Finanziell wurde die Fahrt unterstützt durch den Förderverein der Schule sowie der Schulpastoral des Bistums Limburg.
Dagmar Steinmetz / Schulseelsorgerin