Zukunftstag
Zukunftstag
"Alles begann mit einem Tweet", so startete der ehrenamtliche Zukunftstag-Moderator Tim Rösch nach einer kurzen Begrüßung durch den Schulleiter der ARS, Dirk Schulz, und einer Vorstellung aller Workshop-Referenten in die Kick-Off-Veranstaltung.
2015 habe eben dieser Tweet der Kölner Schülerin Nina K. große mediale Aufregung bewirkt und zu deutschlandweiten Diskussionen geführt, die bis in die größten TV-Formate der Republik hinein heiß diskutiert wurden. "Wer keine Ahnung von „Miete“ hat, findet viel schwerer eine bezahlbare Wohnung; wer keine Ahnung von „Finanzen“ hat, hat ein größeres Risiko vor Überschuldung und Altersarmut. Wir wollen Sie heute auf das Erwachsenenleben nach der Schulzeit vorbereiten.", so Tim Rösch weiter.
Mit dem Wir meinte Rösch seine ehrenamtlichen Mitstreiter Peter Lugauer (Commerzbank Frankfurt), Johannes Heidinger (selbständiger Steuerberater, Schmitten) und Michael Riemann (Inhaber eines Finanzierungs- und Immobilienservice, Bad Homburg) mit denen er gemeinsam an die ARS gekommen war. Sie führten jeweils einen der drei Workshop-Formate Finanzen, Steuern oder Wohnen durch, die alle 85 Schülerinnen und Schüler der Stufe 12 der Gymnasialen Oberstufe an diesem Tag durchliefen.
Die Veranstaltung wurde von Bettina Billen (Koordinatorin Berufliche Orientierung) an die Schule geholt. Sie wird von der Plattform "Zukunftstag" bundesweit mit einem ehrenamtlichen Team organisiert, um Schülerinnen und Schüler auf den Start ins Erwachsenenleben vorzubereiten. Das Projekt wurde dann 2017 als Initiative für wirtschaftliche Jugendbildung e.V. von ehemaligen Kasseler Schülerinnen und Schülern ins Leben gerufen und ist seit 2021 als gemeinnütze GmbH tätig, die sich vornehmlich über Spenden finanziert. Ziel ist es, die wirtschaftliche und finanzielle Bildung bei jungen Menschen zu fördern, um ein Grundverständnis von wirtschaftlichen Zusammenzuhängen zu erlangen und damit gut ins Erwachsenenleben starten zu können. Die Aktionen des Netzwerkes blieben auch in der Politik nicht ohne Aufmerksamkeit, sodass man aktuell das Bundesministerium der Finanzen und das Hessische Kultusministerium als Schirmherren des Zukunftstages vorweisen kann.
Fragte man die Schülerinnen und Schülern in einer Pause zwischen zwei Workshops, dann kam der Zukunftstag gut an. So befand Tim Luca Schulz (12e): "Vor allem die lebensnahen Szenarien, die in den bisherigen Workshopformaten dargestellt wurden, haben mir gezeigt, wie wichtig diese Informationen für mein späteres Leben nach der Schule sein werden." Nele Strobel (12b) äußerte sich etwas differenzierter: "Ich finde das Konzept des Zukunftstages eine gute Idee, da es eine super Möglichkeit bietet, um ein wirtschaftliches Grundverständnis zu bekommen, das jeder in seinem Leben früher oder später braucht. Allerdings finde ich manche Vorträge etwas lang. Bei dreien am Stück wird es irgendwann schwierig, alle für einen selbst relevanten Information mitzunehmen." Ähnlich der Schülermeinung klingt die der Oberstufenlehrerin und Tutorin, Sandra Weiß. Auch sie empfand die Themen für die Schülerinnen und Schüler wichtig, vom Zukunftstagsteam interessant aufbereitet und präsentiert, aber insgesamt sei es auch ihr zu viel Input gewesen, um alles an einem Tag verarbeiten zu können. Doch gerade diese differenzierten Meinungen unterstreichen die sehr hohe Komplexität dieser für uns alle wichtigen Themenbereiche.
Insgesamt zogen also Schülerinnen und Schüler, die Verantwortlichen sowie die Tutorinnen und Tutoren ein gutes Fazit zum Zukunftstag 2023, der sicherlich wieder an die ARS geholt werden dürfte.
Weitere Informationen bietet die Homepage zukunftstag.org.
Bilder, Bild-Collage und Text: M. Stanzel