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Auch heiße Eisen kommen ins Schüler-Blatt

Von Frank Saltenberger

Neu-Anspach. „Wanted" - nicht „dead or alive" (tot oder lebendig), sondern gedruckt: So heißt - vorläufig - die neue Schülerzeitung der Adolf-Reichwein-Schule, deren Testausgabe jetzt erschienen ist. In der ersten Redaktionskonferenz wurde besprochen, wie „Wanted" bei den Schülern angekommen ist.

„Wanted" ist natürlich noch nicht der endgültige Name der Zeitung. Der wird nämlich noch gesucht, aber aus der Namensnot haben die Zeitungsmacher eine Tugend gemacht und hatten mit dem Problem gleich einen Aufmacher für das Titelblatt: „Wanted" lautete die Headline und war ganz in Westernmanier in Form eines Steckbriefes gestaltet.

Schüler können ab sofort Vorschläge einreichen, entweder per E-Mail oder in den Redaktionsbriefkasten. Aber nicht nur ein Name für die neue Zeitung wird gesucht, sondern auch noch Reporter, die Beiträge schreiben oder Interviews führen.

Zum Beispiel mit Lehren, denn eine der festen Rubriken soll der „Lehrer des Monats" sein. „Hallo, Herr Wickenhöfer. Sie sind zum Lehrer des Monats gewählt worden. Glauben Sie, die Schüler können Sie wirklich gut leiden?", fragte Reporter Sören aus der achten Klasse in der Erstausgabe, und der Chemie- und Biolehrer antwortete auf die meisten Fragen diplomatisch: „Macht Ihnen der Beruf Spaß?" Antwort: „Nicht immer, aber im Großen und Ganzen schon".

Spaß scheint den Schülern die Mitarbeit an der neuen Zeitung zu machen, denn immerhin 17 waren bei der Redaktionskonferenz dabei. Einige Oberstufenschüler gehören auch schon zum Stamm. Geführt werden die Mitarbeiter von dem Dreierteam Sandra Kress, Katharina Marx und Theresa Stoll. „Was habt Ihr so gehört, wie ist die Zeitung angekommen?", wollten sie wissen, und die Reporter und Autoren berichteten überwiegend von einer positiven Resonanz. „Die Fragen an die Lehrer waren zu langweilig", hatte allerdings ein Schüler kritisiert.

„Was können wir besser machen, und über was könnt Ihr schreiben", war die nächste Frage, die geklärt werden sollte: Das Layout, also das Aussehen der Zeitung, gefällt noch nicht allen und soll noch verbessert werden, aber an der dreispaltigen Aufmachung soll es grundsätzlich bleiben. Was die technische Umsetzung betrifft, können sich die Zeitungsmacher auf die Unterstützung von Lehrer Tom Conrad verlassen.

Beiträge für die zweite Ausgabe gibt es ebenfalls schon: Katharina und Julie aus der fünften und Alisa aus der sechsten Klasse wollen gemeinsam über den Welttag des Buches in der Schule berichten, bei dem die Bibliothek mitmacht. Andere Vorschläge waren Beiträge über Arbeitsgemeinschaften an der Schule, den Schüleraustausch, ein Schüler schlug Berichte über die Bundesliga oder die Fußball-Europameisterschaft vor, ein anderer einen Bericht über Freizeitmöglichkeiten oder Vereine. Ein weiterer Vorschlag waren Informationen über Aktivitäten und Veranstaltungen für Jugendliche in den Ferien.

Neben Schul- und Schülerinternas, Informationen für Schüler, die auch von außerhalb der Schule kommen können, kann sich das Redaktionsteam, wenn es sein muss, auch vorstellen, heiße Themen, beispielsweise Schulprobleme, anzupacken.

Die Leser der ersten Ausgabe erfuhren unter anderem vom Auslandsaufenthalt einer Schülerin, von der Schulband und deren 25-jähriges Bestehen, vom Oberstufenchor, von der Arbeitsgemeinschaft Amnesty International und der Basketball-AG der Schule

Gedruckt wurden immerhin 1000 Exemplare die vom Förderverein finanziert wurden. Für die folgenden Ausgaben, die im Gegensatz zur Erstausgabe etwas kosten werden, werden noch Sponsoren gesucht, die das Team finanziell unterstützen. Vier bis fünf Zeitungen sollen pro Jahr erscheinen, die nächste noch vor den Sommerferien. Vielleicht schon mit neuem Namen.

[Quelle: Taunuszeitung vom 9.5.2008]