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Feierliche Zeugnisübergabe

Chemie zwischen Schülern und Lehrern stimmt

Von Frank Saltenberger

Neu-Anspach. Mit der feierlichen Übergabe der Zeugnisse endete für rund 120 Schüler der Adolf-Reichwein-Schule am Freitag die Schulpflicht. Fürs erste jedenfalls, denn viele der Haupt- und Realschüler besuchen weiterführende Schulen.

Noch am Vormittag füllten die Eltern der Hauptschüler die Aula und wurden nach einem musikalischen Auftakt der Bläserklasse von Dorothea Mally begrüßt. „Ohne Erfahrung und Wissen lässt sich die Zukunft nicht gestalten, und für euch wird ein höheres Maß an Selbständigkeit und Eigenverantwortung neu sein“, markierte Mally den bedeutenden Tag. Mit dem Ende der Schulzeit ließen die Schüler auch ein Stück Heimat zurück. Einzelerlebnisse mögen bei dem einen oder anderen stärker haften als das gesamte Schuljahr, mutmaßte sie und dachte neben dem Unterricht und Projekten auch an Ausflüge.

Wie einzelne Erlebnisse haften bleiben können, ging aus den amüsanten Erinnerungen der Lehrer Alexander Merget und Ivonne Ellinger hervor. „Ich dachte immer, man könne schön oder schlau sein, sie sind aber beides, wie geht das?“, gaben sie das Aha-Erlebnis einer Schülerin am Ende einer Stunde wieder, die aus eigener Anschauung zwar ein Vorurteil entwurzelte, aber dabei vom Grammatikunterricht der Lehrerin nicht viel mitbekam.

Dass die Schulzeit schön sein kann, machte der herzliche Dank der Schüler an ihre Lehrer deutlich, geht aber auch aus Zahlen hervor: Wie Mally informierte, haben 47 der 61 Hauptschüler sogar einen qualifizierenden Abschluss erreicht, der beispielsweise zum Besuch einer Berufsfachschule berechtigt. Auch Schulleiterin Kristina Huttenlocher sowie Martina Kuth für den Elternbeirat und Dr. Karsten Braun vom Förderkreis der ARS beglückwünschten die Hauptschüler in kurzen Ansprachen, bevor die Bläserklasse noch einmal ihre Instrumente ansetzte und die Zeugnisse endgültig ausgehändigt wurden.

Der ARS-Chor übernahm bei der Entlassung der Realschüler das Rahmenprogramm, und die Klasse F6 versüßte den „Großen“ den Abschied mit einer Rap-Nummer von den „Fantastischen Vier“. Ein besonderes Highlight im Unterhaltungsprogramm war der Beitrag des Deutschkurses von Lehrer Michael Rinn-Stanzel. Vier fantastische Schüler trugen mit selbstgebastelten Beats eine moderne Vertonung von Goethes „Erlkönig“ vor.

Die Lehrer Hartwig Bruns, Doris Sprung, Hannelore Fröhlich und Jutta Beringer schauten dann in kurzen Ansprachen auf die Schulzeit zurück. „Sie brauchen sich mit Ihrem Abschlusszeugnis nicht zu verstecken“, sagte Bruns und lobte die Qualität der Präsentationen, mit denen die Schüler Themen selbstständig erarbeiten und vorstellen müssen. Sehr genau mit der Schul-Zeit nahm es Dietmar Matzke, der für den Elternbeirat sprach, und Dr. Karsten Braun vom Förderkreis, der die herausragenden Schüler ehrte. In 25 Millionen Sekunden hatte er die zehn Schuljahre umgerechnet und wünschte den Schülern Neugier für die durchschnittlich über 2 Milliarden Sekunden Leben, die noch vor ihnen liegen.

Dass die Schulzeit eine alles in allem positive Erfahrung war, spiegelte sich in dem Dank der Schüler an ihre Lehrer wieder. So wurden viele Pauker auf die Bühne geholt und erhielten Präsente aus herzlichen Worten, die auch mal so ausfielen: „Frau Beringer, Sie haben einen Fehler gemacht, indem Sie uns ausgesucht haben, die Rede zu schreiben“, hoben Jan Martinez und Jannik Stubbe zur großen Abrechnung an. Hatte sie nicht, denn die beiden gaben in einem originellen Beitrag wieder, dass die Chemie zwischen Schülern und Lehrern stimmt.

[Quelle: Taunuszeitung vom 17.6.2008]